Feuchtgebiet Beutwang

in Nürtingen Neckarhausen

1979 hat eigentlich alles angefangen. Damals stand das Grundstück aus der Konkursmasse der Firma Melchior zum Verkauf. Mitgliedern des DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz. Aus dieser Organisation ging der NABU hervor) war eigentlich schon lange klar, dass dieses Feuchtgebiet, in dem schon seltene Vögel wie Nachtigall, Grauammer, Neuntöter und andere brüteten, als schützenswerte Fläche anzusehen war. So war es eine logische Konsequenz, dass man sich Gedanken über eine Finanzierungsmöglichkeit machte und sich für den Kauf interessierte.

 

Die rasche technische Entwicklung der letzten vierzig Jahre hatte dazu geführt, dass immer mehr Landschaft von Stadtausdehnung, Industrie und Verkehrswegen aufgefressen wurde und wird. Darunter hat vor allem auch das Neckartal mit seiner überdurchschnittlich starken Entwicklung zu leiden.

 

Naturschutzverbände, Kommunen, Behörden und Landesregierung hatten ein Programm erarbeitet, das Naherholungsgebiete sichern und typische Landschaftselemente erhalten soll. Nur so kann wenigstens ein geringer Teil der vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen erhalten werden. So kam es, dass das Kaufvorhaben des DBV bezuschusst wurde und auch die Stadt Nürtingen auf ihr Vorkaufsrecht verzichtete.

In den Jahren 1979 und 1980 wurden zunächst vier Flurstücke käuflich erworben. Zusätzlich wurden zwei weitere Flurstücke von der Stadt Nürtingen gepachtet. Die Planung für den Bau eines Feuchtbiotops mit mehreren kleinen Teichen war parallel voran getrieben worden. Auch Konflikte mit anderen Interessengruppen wie Naherholung am Baggersee und der Anglervereinigung wurden parallel ausgeräumt.

 

Im November 1980 wurde dann auf dem letztlich zirka 24.000 m² großen Areal mit den Ausgrabungen begonnen. Die Teiche wurden angelegt und deren Umgebung gestaltet. Abschließend wurde die Bepflanzung mit Hecken und Sträuchern durchgeführt.

 

In 1987 machte der DBV-Kreisverband Esslingen einen erweiternden Gestaltungsvorschlag für den Beutwang. Dieser sah vor, dem Bach Autmut, dessen Bett geraden Wegs entlang der nördliche Flurstücksgrenzen geführt worden war wieder einen natürlichen, gwundenen Verlauf zu geben, und ihn in das Schutzgebiet zu integrieren. Dieser Vorschlag wurde genehmigt, und im Winter 1989 .. 1990 realisiert.

In 1995 erhielt dieses Stückchen Land den Status eines flächenhaften Naturdenkmales der Kategorie Feuchtebiet.

 

Es darf festgestellt werden, dass das Projekt im Sinne des Naturschutzes ein voller Erfolg war und die Ortsgruppe ermutigen sollte, durch Kauf von geeigneten und schützenswürdigen Grundstücken weitere Rückzugsgebiete für gefährdete Tiere und Pflanzen zu sichern.

 

Pflegemaßnahmen

Jährliche Pflegemaßnahmen wie Mähen des Grases und Schneiden der Hecken durch die Mitglieder des örtlichen NABU sind notwendig, um seltene Blütenpflanzen und einen gesunden Hecken- und Baumbestand zu erhalten.

Interessierte Freiwillige, die sich unterjährig an den Pflegemaßnahmen beteiligen wollen, wenden sich bitte an unseren Ansprechpartner Siegfried Appl.

 

Ökologische Bedeutung

Bis heute hat sich das Schutzgebiet Beutwang zu einem kleinen Refugium entwickelt, das verschiedenen Vogelarten als Brut- und Rastplatz dient. Mit etwas Glück kann man dort Graureiher, Eisvogel oder verschiedene Entenarten antreffen.